Lernen im Lockdown – die Loburg im Homeschooling

Der Wecker klingelt. Es ist 6:30 Uhr. Viele stehen noch später auf, aber ich möchte noch mit meiner Familie frühstücken. Draußen ist es noch dunkel und man ist noch müde. Es gibt Toast mit Kaffee und Müdigkeit. Ich bin immer noch müde. Um 7:00 Uhr gehe ich nach oben in das Badezimmer. Ich putze mir die Zähne und kämme mich. Danach gehe in in mein Zimmer und ziehe mir ein T-Shirt an. Die Jogginghose lasse ich einfach an. Danach schalte ich den Laptop an. Ich bin meist einer der ersten, um 7:10 Uhr – Ruhe. Wenn die folgenden Stunden enorm stressig sind, bringt es manchmal etwas, einfach Ruhe zu haben und sich mit den anderen Frühaufstehern zu unterhalten. Viel zu erzählen hat man zwar nicht, aber zu fragen, wie es so geht und steht, geht immer. Meistens kommen die anderen nach 7:30 Uhr und um 7:40 Uhr füllt sich das Meeting. Wir haben für jedes Fach ein Team und auch für jede Stunde eine Konferenz. Oft wird mit OneNote gearbeitet und durch das Screensharing können alle gemeinsam arbeiten. Trotz aller Mühe ist es recht langweilig und meist beteiligt sich nur die Hälfte. Zwar hilft es, dass am Anfang alle ihre Kamera anschalten müssen, jedoch haben Schüler mit schlechterem Internet Probleme dabei und Schüler, die alles andere tun, als am Unterricht teilnehmen, benutzen dieselbe Ausrede. Von den Lehrern kann keiner es so wirklich unterscheiden und muss dann eher blind raten oder nichts sagen.  

Doch was halten die anderen Schüler vom Homeschooling? Wir haben gefragt: Ein Schüler aus der Klasse 6 z.B. findet es sehr positiv, dass wir überhaupt die Möglichkeit haben, den Unterricht über eine Plattform wie Teams halten zu können. Die Videokonferenzen würden auch in der Regel reibungslos ablaufen. Aber natürlich sei es leichter, den Unterrichtsstoff in der Schule 1:1 erklärt, als ihn in einer Videokonferenz vermittelt zu bekommen. Der Befragte empfindet den Schulalltag im Distanzlernen anstrengender. Die Auflockerungen in der Pause oder während des Raumwechsels fehlen ihm im Homeschooling ebenso wie die natürlichen Kontakte mit Klassenkameraden.

Auch in der 9. Klasse haben wir uns umgehört: Die befragte Person beurteilt Homeschooling im Allgemeinen eher positiv, da man in gewohnter Umgebung lernen kann. Kritikpunkte findet sie allerdings auch, da man sich ihrer Meinung nach einfacher ablenken lässt. Außerdem gebe es in ihren Augen einige nicht unbedingt nötige Regeln, z.B. das Anschalten der Kamera. Doch trotz der im Homeschooling erkennbaren Vorteile findet die Person Präsenzunterricht besser, weil man ihrer Meinung nach dort besser mitkommen kann und somit mehr lernen kann. Es wurde jedoch ehrlich geantwortet: Nicht alles, was während der Schulzeit gemacht wird, hat mit Schule zu tun. Falls die Person etwas an der Ausführung ändern könnte, würde sie dafür sorgen, dass nicht durchgehend Videokonferenzen stattfinden. Ebenfalls wäre es in ihren Augen wünschenswert, wenn mehr Einzelarbeit stattfinden würde. Begrüßen würde sie ebenfalls weniger Kanäle in den einzelnen Teams ( nicht 4 oder 5 Kanäle, sondern z.B. nur 1 oder 2).

Für die Lehrer ist die Situation ebenfalls eine außergewöhnliche. Um herauszufinden, wie Sie mit dem Distanzlernen zurechtkommen, haben wir Frau Kirsten interviewt: Laut Frau Kirsten klappt der Unterricht von zu Hause aus recht gut, allerdings verweist sie auf die hin und wieder vorkommenden technischen Schwierigkeiten ( bei Schülern). Sie befürwortet die Kamerapflicht, da man ihrer Meinung sonst schlecht sehen kann, was die Schüler so machen. Dass einige sich gar nicht melden, verstärkt natürlich den Eindruck, dass diese sich nicht beteiligen. Die Lernzeiten zeigen in ihren Augen aber recht gut, ob Schüler Personen mitarbeiten oder nicht.

Schließlich haben wir auch noch Herrn Sohn vom Admin- Team der Loburg befragt: Herr Sohn teilte uns mit, dass seine jetzigen Erfahrungen mit der App sehr positiv seien und die Plattform sehr praktisch sei. Er ist der Meinung, dass Teams einfach und intuitiv zu bedienen ist. Auf unsere Frage, wie praktisch die Administration der App vonstattengeht, antwortete Herr Sohn, dass man sich im Vorfeld viele Gedanken machen müsse, wie man beispielsweise die Teams strukturiert oder welche Rechte die Schüler in Videokonferenzen bekommen. Wenn man dies bedenke, laufe dann aber alles gut. Auch wollten wir von unserem Teams-Experten wissen, ob die Schüler dem Admin- Team etwas erleichtern könnten. Hier lobte Herr Sohn die Schüler zunächst einmal für die konstruktiven Rückmeldungen und Antworten auf Fragen des Admin- Teams. Es freut ihn, dass die Zusammenarbeit so gut funktioniert. Der andere Punkt ist, wie Herr Sohn mit einem Schmunzeln feststellte, dass es natürlich helfen würde, wenn sich die Passwörter gemerkt würden. Außerdem erkundigten wir uns, welche Vorteile die neue Teams-Umgebung hat, in die wir nun umgezogen sind, da sich aus Sicht der Schüler nicht viel verändert hat. Herr Sohn bestätigte, dass sich aus Schüler-Sicht nichts verändert habe, erklärte aber, dass das System nun für alle Bistumsschulen gleich läuft und dass die neue Teams-Umgebung noch sicherer sei als die alte. Ein Distanzlernen ohne eine App wie Teams kann sich Herr Sohn nicht mehr vorstellen, teilte er uns abschließend mit.

Eine Reportage von Julius Käller, Sebastian Prihoda, Paul Ketschick und Jona Lückener.

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