Seit nunmehr fünf Jahren tobt in Syrien ein grausamer Bürgerkrieg, der Menschen dazu bringt ihre Heimat auf einer Reise ins Ungewisse zu verlassen. Trotzdem verzeichnete das Bundesamt für Migration und Förderung bis 2015 zwar leicht steigende Flüchtlingszahlen, jedoch keine, die ein Bewältigungsproblem prophezeiten. Weshalb?

 

Neben einem stetigen Strom von Wirtschaftsflüchtlingen fliehen viele syrische und irakische Staatsbürger in die EU. Seit die Mitgliedstaaten der UNO sich entschlossen haben, das Budget für die Flüchtlinge in den Flüchtlingslagern in den Nachbarstaaten massiv zu verringern, litten viele Vertriebene an Hunger. Die elf Millionen Flüchtlinge vor Ort wurden laut des Oxham-Chefs Mark Goldring mit weniger als 20 Prozent der notwendigen Mittel versorgt.

Ein weiterer Grund für die plötzlichen Bewältigungsprobleme sind komplizierte Verfahren zur Asylbewerbungsbearbeitung und Probleme bei Abschiebungen. So schätzte Bundesinnenminister Thomas de Mazière den Anteil „falscher Syrer“ auf 30 Prozent. Außerdem erfolgt bei Flüchtlingen, die sich als Syrer ausgeben, oftmals keine Identitätsüberprüfung.

Folglich gibt es zwei große Gründe für die Bewältigungsschwierigkeiten: Zurückziehen der UNO und ein ausbaufähiges Migrationssystem. Allerdings gibt es noch einen dritten Grund: Ohne das Ausrufen der Krise, darf Deutschland die verbliebenen Kapazitäten nicht nutzen. Wird die Politik über Ihren Schatten springen?

 

1 thought on “Kommentar: Flüchtlingskrise – warum erst jetzt?

  1. Zur Debatte! Was denkt ihr, welche Schritte als nächstes in der Flüchtlingskrise notwendig sind? Welche Probleme seht ihr?

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