„Ruhe, Christliche Werte, Offenheit“ – zwei Ehemalige über ihre Zeit an der Loburg

Von 1989 bis 1998 ging Guido Speckmann auf der Loburg zur Schule. Heute blickt der Journalist und Familienvater mit uns auf diese Zeit zurück.

LoNews: Gab es einen speziellen Grund, weshalb du dich entschieden hast, auf die Loburg zu gehen?

Guido: Der hauptsächliche Grund war mein damals bester Freund. Er wollte auf die Loburg gehen, da sein Bruder auch schon dort war und so habe ich mich dann auch angemeldet.


LoNews: Was waren deine Lieblingsfächer?

Guido: Deutsch und Geschichte.


LoNews: Zu deiner Schulzeit war die Loburg ja eine reine Jungenschule. Hat sich das im alltäglichen Leben bemerkbar gemacht?

Guido: Ich würde sagen, in den ersten Jahren hat es keine große Rolle gespielt. Später hat man sich irgendwie an die Realität gewöhnt. Und man hat halt Mädchen woanders getroffen, abseits der Schule. Aber dass wir das groß bedauert haben, daran kann ich mich zumindest nicht erinnern.

In meiner Grundschulklasse wollten auch einige Mädchen auf die Loburg gehen. Die durften das ja damals noch nicht, aber ich kann mich noch an zwei Mädchen erinnern, die haben immer kleine Demonstrationen gemacht und gerufen „Wir wollen auch zur Loburg!”


LoNews: Die Loburg hat einige Besonderheiten, z. B. durch das Schloss und die großen Anlagen. Was macht das Besondere für dich an der Loburg aus, beziehungsweise gibt es so etwas für dich? 

Guido: Also auf jeden Fall das Schloss. Ich komme aus Glandorf, und im Vergleich zum Gymnasium Bad Iburg wo viele andere Glandorfer hingegangen sind, waren wir schon immer etwas stolz auf das Schloss. Auch dass wir im Grünen waren mit dem Wald, war schon etwas Besonderes, und natürlich auch, dass die Loburg eine katholische Schule ist.


LoNews: Hat der christliche Aspekt der Schule für dich eine Rolle gespielt?

Guido: Wir hatten bis zur Oberstufe wöchentlich Messen, aber ansonsten hat das für mich keine sonderlich große Rolle gespielt. Der Religionsunterricht war allerdings teilweise sehr spannend, das war aber auch sehr abhängig von den Lehrern.


LoNews: Gab es Orte, an denen du am liebsten warst oder am meisten Zeit verbracht hast?

Guido: Ja, wir waren sehr viel im Schloss, weil es da den Schülerkiosk gab. Und wir waren in den Freistunden in der Oberstufe eigentlich immer in der Bücherei. Dort gab es auch immer interessante Zeitschriften, da habe ich oft die Wochenzeitungen und Musikzeitschriften gelesen. Und damals gab es noch einen Kickerraum in dem ich das Kickern gelernt habe, das hat mir immer sehr viel Spaß gemacht.


LoNews: Wenn man heute zu den Bushaltestellen geht, stößt man auf den Bruder-Ludwig-Weg. Bruder Ludwig scheint zu deiner Schulzeit eine bedeutende Persönlichkeit gewesen zu sein, indem er zum Beispiel den Schülerkiosk leitete und ähnliche Aufgaben ausübte. Wie war eure Beziehung zu ihm?

Guido: Was genau seine offizielle Position war, weiß ich gar nicht, aber für uns spielte er eine Rolle, da er uns immer den Computerraum aufgeschlossen hat und den Schülerladen geleitet hat. Und er war durch seine nette Art auch sehr beliebt unter den Schülern.

Mit den Schwestern allerdings hatten wir aber wenig näheren Kontakt, manchmal haben sie Erste Hilfe geleistet, aber ansonsten waren sie nicht sehr präsent.


LoNews: Eine weitere Besonderheit der Loburg ist das Internat. Wie war das Verhältnis zwischen Internatsschülern und externen Schülern? 

Guido: Anfangs waren das auf jeden Fall getrennte Gruppen, ich war aber bis zur Oberstufe auch in einer Klasse, in die nur externe Schüler gingen. In unserer Parallelklasse gab es aber einige Internatsschüler, die hatten dann auch mehr mit den externen Schülern zutun. In der Oberstufe hat sich das durch das Kurssystem dann aber geändert und wir haben uns viel mehr durchmischt. 


LoNews: Waren die Internatsschüler damals hauptsächlich aus Deutschland oder waren auch schon viele Nationalitäten vertreten?

Guido: Überwiegend kamen die Schüler aus Deutschland, aber ungefähr ein Drittel kam auch aus anderen Ländern. Einige kamen zum Beispiel aus Russland und Georgien.


LoNews: Was hast du insgesamt aus deiner Schulzeit auf der Loburg mitgenommen?

Guido: Auf jeden Fall meine Kickerqualitäten. Und Freundschaften, die ich dort geschlossen habe.

Aus schulischer Sicht vielleicht mein Interesse an Politik und Geschichte, das mich auch bei meiner Berufswahl geprägt hat.


LoNews: Wie würdest du deine Zeit auf der Loburg rückblickend bewerten?

Guido: Insgesamt bin ich dankbar, wir hatten schon eine sehr schöne Zeit.

Ehemaliger Loburger Matthias Pries im Interview

LoNews: In welchem Zeitraum warst du auf der Loburg?

Matthias: Mein Abitur habe ich 1997 gemacht. Somit bin ich seit 1988 auf die Loburg gegangen.


LoNews: Gab es einen speziellen Grund, weshalb du dich entschieden hast auf die Loburg zu gehen?

Matthias: Also ich habe mich da selbst gar nicht so bewusst dafür entschieden. Das waren eher meine Eltern damals.


LoNews: Was waren deine Lieblingsfächer?

Matthias: Mathe habe ich immer gerne gemacht und später sogar Latein.


LoNews: Zu der Zeit war die Loburg ja auch noch eine reine Jungenschule und hat sich das irgendwie im alltäglichen Leben bemerkbar gemacht?

Matthias: Ich habe ja keinen Vergleich, aber das glaube ich eigentlich nicht. 


LoNews: Die Loburg hat ja so einige Besonderheiten. Was macht das Besondere für dich an der Loburg aus? 

Matthias: Wir haben unsere Kinder ja auch zur Loburg geschickt, weil es an der Loburg einfach eine etwas ruhigere Atmosphäre gibt. Für mich ist es dort nicht so hektisch, wie man sich das vielleicht an anderen Schulen vorstellt. Das bewirkt natürlich auch die Natur dort und dass alles so weitläufig ist. Das ist schon schön. 


LoNews: Gibt es denn Orte auf der Loburg, an denen du am liebsten Zeit verbracht hast?

Matthias: Wir waren immer gerne im Schloss. Dort war ja auch die Bücherei und der Kickerraum, alle Freizeitmöglichkeiten eben. 

LoNews:  Wie war das Verhältnis damals zwischen den Internatsschülern und euch Externen?

Matthias: Also ich war in einer Klasse, in der keine Internatsschüler waren, weswegen wir erst keinen wirklich großen Kontakt zu den Internatsschülern der Loburg hatten. Das hat sich allerdings später in der Oberstufe geändert, da wir ja in verschiedenen Kursen waren und so auch Internatsschüler kennengelernt haben.


LoNews: Und gab es damals denn auch Internatsschüler aus anderen Nationen?

Matthias: Nein, eigentlich kamen meines Wissens alle aus Deutschland zu uns an die Loburg.


LoNews: Was hast du insgesamt aus deiner Schulzeit an der Loburg mitgenommen?

Matthias: Erstmal mein Abitur natürlich. Tatsächlich habe ich leider nicht so viele Freundschaften mitgenommen aber für mich war der christliche Aspekt für später ganz interessant, weil die Loburg ja immer schon eine Schule gewesen ist, die sehr offen sozial ist. Das war etwas für mich, was ich mitgenommen habe.

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