„Spannend, abwechslungsreich und erfüllend“ – Wolfgang Rensinghoff sagt nach 38 Jahren „Tschüss“

Wolfgang Rensinghoff geht in den wohlverdienten Ruhestand und blickt auf 38 Loburger Jahre zurück. Grund genug ihn zu seinen Erinnerungen und Erfahrungen, aber auch seinen Plänen zu befragen.

LoNews: Wie ist es überhaupt dazu gekommen, dass Sie hier an der Loburg arbeiten ?

W. Rensinghoff: Ich bin seit 1983 an der Loburg, war aber die ersten 19 Jahre im Internat als Erzieher tätig. Zudem habe ich neun Jahre lang mit meiner und einigen anderen jungen Familien, unter anderem auch den Kleine-Bünings, hier gelebt. Seit 2002 bin ich nun als Seelsorger und Diakon tätig.

LoNews: Und was sind Ihre bedeutsamsten Erinnerungen aus dieser Zeit, gute wie schlechte?

W. Rensinghoff: Ich kann euch keine speziellen Ereignisse nennen, aber es gab natürlich immer gute und auch schwierige Zeiten, wobei ich die schwierigen Zeiten nicht unbedingt als schlecht, sondern als sehr intensiv bezeichnen würde. Zu solch intensiven Momenten zählen beispielsweise Todesfälle in und rundum die Schülerschaft, aber auch im Kollegium und auch der Unfall des Glandorfer Busses. Aber es gab schon sehr viele tolle Momente und Erlebnisse, wie z.B. Ausflüge mit SuS (Exerzitien) und auch die Gestaltung der Gottesdienste. Besonders fällt dort das jährliche Totengedenken auf, bei dem alle 1000 SuS zur St. Ambrosius Kirche gehen und dort einen Gottesdienst halten, um den Verstorbenen zu gedenken. An diesem Gottesdienst fasziniert mich vor allem die Disziplin der SuS, sodass es möglich ist, eine stille Messe zu feiern. Auch die Planung der Adventszeit liegt mir sehr am Herzen. Das diesjährige Programm läuft unter dem Motto „Rette(r)“ , und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem letzen Jahr und allen Ereignissen, wie natürlich der Corona-Pandemie, der Flutkatastrophe und auch den Bränden in vielen Ländern.

LoNews: Gab es einen lustigen Moment, über den Sie noch heute lachen?

W. Rensinghoff: Es gibt nicht so „den Gag“, aber die Exerzitien sowohl mit den Sextanern als auch mit den älteren SuS machen mir immer sehr viel Spaß. Dort kommt es oft zu lustigen Situationen, die mir natürlich im Gedächtnis bleiben. Eine Schülerin hat dort beispielsweise mal voller Überzeugung gesagt, dass sie Bundesverteidigungsministerin werden möchte.

LoNews: Würden Sie etwas ändern, wenn sie die Zeit zurückdrehen könnten?

W. Rensinghoff: Ich denke, ich würde nicht alles genau so, aber auch nicht alles anders machen. Mit manchen Themen würde ich vielleicht anders umgehen, ohne dabei an einen bestimmten Moment zu denken.

LoNews: Auch wenn wir aufgrund von Corona nicht singen durften: Sie haben doch sicher ein Lieblingslied?

W. Rensinghoff: Was das Singen angeht, bin ich leider total talentfrei. Mit allen zusammen in der Kirche, ist es aber immer wieder toll. Eines meiner Lieblingslieder ist „Einsam bist du klein, aber gemeinsam werden wir Anwalt des Lebendigen sein“ und ich habe auch schon einmal versucht, dieses Lied mit dem Lehrerkollegium im Kanon zu singen, was allerdings nicht so gut geklappt hat. Das Lied „Da berühren sich Himmel und Erde“ gefällt mir ebenfalls sehr gut, da in diesem Lied das Göttliche in jedem Menschen und die Berührung zu Gott thematisiert werden.

LoNews: Mit welchen drei Worten würden Sie ihre gesamte Zeit an der Loburg beschreiben?

W. Rensinghoff: Spannend, abwechslungsreich und erfüllend.

LoNews: Und wie geht es jetzt weiter? Haben Sie schon Pläne für die Zukunft?

W. Rensinghoff: Das wüsste ich auch gerne. Zunächst werde ich ja weiterhin zu 20% hier arbeiten und Aufgaben übernehmen, die Frau Niehoff nicht übernehmen kann, beispielsweise Messen. Auch für private Feiern ehemaliger Loburger, wie Taufen, Hochzeiten oder Beerdigungen, stehe ich weiterhin gerne zur Verfügung. Dies sind auch Anlässe, die ich schon immer gerne mochte.

LoNews: Dann wünschen wir Ihnen viel Freude und Glück in diesem neuen Lebensabschnitt und bedanken uns herzlich für ihre Arbeit, die den Schulalltag über all die Jahre sehr erleichtert hat.

Leave comment

Your email address will not be published. Required fields are marked with *.