Viele denken bei Geschichte an verstaubte Bücher, Texte in schwieriger alter Sprache und vor allem: Jahreszahlen und Fakten auswendig lernen. Jona Lückener erzählt nun aber, worum es im Geschichts-LK seiner Meinung nach wirklich geht, was er nach seinem ersten Jahr dort für Erfahrungen gemacht hat und was sonst noch interessant für potenzielle Geschi-LK-SchülerInnen sein kann.

Wie ist die Atmosphäre im LK? Sind dort nur Schüler/innen, denen das Fach liegt?

Im Geschichts-LK sind wir 14 SchülerInnen, also tatsächlich relativ wenige. Aber es sind nicht nur gute SchülerInnen dabei, sodass wir oft in zwei größeren Gruppen arbeiten. Die Atmosphäre ist also eher locker und auch diskussionshaltig. 

Wie ist der Unterricht größtenteils gestaltet, offen oder eher frontal und einseitig?

In Geschichte ist es schon so, dass viel frontal unterrichtet wird, was allerdings auch immer lehrerabhängig ist. Vor allem vor den Klausuren, wenn es darum geht sich Wissen anzueignen. Aber wir machen auch immer wieder Projekte, bei denen wir diskutieren oder auch zum Beispiel eine Gerichtsverhandlung nachspielen und Ähnliches.

Wie ist das Verhältnis zu dem LK-Lehrer, gibt es da Unterschiede zum GK?

Ich finde schon, man trifft sich ja beispielsweise auch mal bei Kurstreffen und lernt sich so auch besser kennen. Das liegt natürlich auch daran, dass man sich 5 Stunden in der Woche sieht. 

Bereust du es manchmal den LK gewählt zu haben, wenn ja warum?

Nein überhaupt nicht. 

Wie bereitest du dich auf eine Klausur in diesem Fach vor?

Unsere Lehrerin gibt uns immer einen Musste-Wissen-Überblick mit allen klausurrelevanten Themen, die ich mir dann angucke und auch teilweise auswendig lernen muss, denn natürlich muss man in Geschichte einige Daten und Fakten wissen. 

Also ist das Lernpensum eher hoch?

Ja, Geschichte hat schon ein hohes Lernpensum, aber es ist noch auszuhalten. Man sollte sich schon nochmal alles vor den Klausuren angucken, sonst sitzt man vielleicht ahnungslos in der Klausur, aber im Vergleich zu manchen anderen Fächern ist es ok. 

Gibt es irgendwelche hilfreichen Tipps?

Wie in vielen Fächern ist es einfach schon wichtig aufzupassen und versuche mitzukommen und alles so gut wie es geht nachzuvollziehen. 

Ging es schon auf Exkursionen?

Bis jetzt noch nicht, aber wir planen, zusammen nach Münster zu fahren und uns dort verschiedene Statuen anzugucken, natürlich mit thematischem Hintergrund, was bestimmt sehr interessant wird.

Wie viel geschichtliches Vorwissen sollte ich mitbringen?

Ein bisschen sollte man schon wissen, grob vor allem über die deutsche Geschichte. Aber vieles ergibt sich schon aus dem Allgemeinwissen, viel mehr darüber hinaus ist nicht unbedingt notwendig. Viel wichtiger ist es, dass man Ereignisse aus der Vergangenheit mit der Gegenwart verknüpfen kann, beispielsweise Situationen von damals auf heute zu übertragen oder sich in Menschen, die früher in grundverschiedenen Lebensverhältnissen gelebt haben, hineinzuversetzen. 

Analysiert man die ganze Zeit bloß Quellen oder macht man auch mal was anderes?

Der Schwerpunkt liegt, besonders im LK, auf der Analyse von Quellen. Manchmal guckt man auch mal eine Dokumentation aber letzten Endes überwiegt die Quellenarbeit. 

Welchen Zeitraum behandelt man?

Hauptsächlich behandeln wir die deutsche Geschichte, vom Beginn der Nationalstaatbildung im 19. Jhd. bis zu den Ereignissen im Rahmen der Wiedervereinigung 1989/90. 

Vielen Dank für diesen ehrlichen Einblick in das Fach Geschichte als Leistungskurs.